Samstag, 27. Juni 2009

Truck got stuck

Wieder mal ein lustiger Song und damit man auch alles versteht der Text unten:

Well more rain than we’d seen for a thousand years
Caused financial joys and biblical fears
It caused some smiles it caused some tears
But more to the point of our story
For The first time in the collective memory,
That old brown prairie that had been so dry for so long was very muddy
Boggy and sticky
We’d pull one truck out and get another stuck in
And motors would roar and tires would spin
We’d sink right down, down to the diff, and we’d all take turns and do it again
Till no one could move, we’d call one more friend,
Come on out here, we need you…bring your truck

The Chev got stuck and the Ford got stuck
Got the Chev unstuck when the Dodge showed up
But the Dodge got stuck in the tractor rut
Which eventually pulled out the Ford
And the Dodge

I got me stuck in the mud, so I couldn’t rehearse
And Chavez too has missed his work
Reggie, he now fears the worst, he stood up his ex wife she called him a jerk
Course Holtman didn’t have nothing better do to, ‘cept ranch.

The Chev got stuck and the Ford got stuck
Got the Chev unstuck when the Dodge showed up
But the Dodge got stuck in the tractor rut
Which eventually pulled out the Ford

Well it was truck after truck, we all got stuck
‘cept the big old four by hutterite truck
We all thought “lord are we in luck!”
But he wouldn’t come anywhere near us,
Mighty neighborly, mighty neighborly.

We used a lot of our backs, a little of our brains
We jacked up the jacks, and snugged up the chains,
We all did our very best to refrain from shovelin’.
We put what timber we had, underneath the wheels
And we was all out of sand, but managed to steal
Two sacks of the best modern canola seed you ever did see,
That ‘oughta give us some traction

The Chev got stuck and the Ford got stuck
Got the Chev unstuck when the Dodge showed up
But the Dodge got stuck in the tractor rut
Which eventually pulled out the Ford

We spread genetically modified canola seed
That was genetically modified for controlling the weeds
And for big old yields and margarine oil, raised hell all over that native prairie soil.
Agriculture Canada is definitely gonna be looking for us

[Thanks to meganrood, london9119 for lyrics]


[Thanks to Emily Macadams for corrections] Copyright by http://www.cowboylyrics.com/lyrics/lund-corb/the-truck-got-stuck-19017.html

Dienstag, 23. Juni 2009

Was bedeutet eigentlich auf kanadisch: Baustelle

Ich habe mich nach "Was heißt eigentlich" und "Was bedeutet eigentlich" zu einer Serie entschieden, die ich immer wieder mal aufgreifen werde.
Heute möchte ich anlehnend an einen Artikel den ich ganz nett fand von einem Blogger Kollegen (2.Hälfte des Artikels) mein Erlebnis an einer kanadischen Baustelle wiedergeben:

Ich komme an die Baustelle. Dort steht wie überall in Kanada auf jeder Seite ein Mensch mit vielen Reflektorstreifen auf seiner Kleidung und mit einem Stop/Slow Schild an dem ein Funkgerät festgeklipst ist. Neben ihm die obligatorische Kühltasche mit Getränken und Brotzeit. Ich halte an seinem Stop Schild an, er kommt auf meine Fahrerseite. Ich lasse das Fenster herunter und er lächelt mich freundlich an und sagt: "Guten Abend mein Herr. Danke, dass Sie angehalten haben. Ich halte Sie an weil Sie an eine Baustelle heran gefahren sind. Sie werden in Kürze diese Baustelle durchfahren können. Ich möchte Sie bitten, sich rechts zu halten. Wenn Sie an eine Baumaschine heran kommen, können Sie diese umfahren, vergewissern Sie sich aber bitte, dass Sie sich gleich danach wieder möglichst rechts halten. Zu Ihrer eigenen Sicherheit fahren Sie bitte zu jeder Zeit langsam durch die Baustelle. Ich warte jetzt nur noch auf die Freigabe der Strecke durch meinen Kollegen um sicher zu sein, dass Sie keine entgegen kommenden Autos behindern werden, dann kann ich Sie weiter fahren lassen. Haben Sie noch Fragen oder kann ich Ihnen sonst irgendwie weiter helfen? Nein? Dann wünsche ich Ihnen noch einen guten Abend und sorge jetzt dafür, dass Sie bald weiter fahren können."

Ist das nicht der Hammer? Würde das nicht viele Stressbaustellen in Deutschland erträglicher machen und sogar Arbeitsplätze schaffen?
Keine Ahnung. Ich fand es einfach nur sehr nett und für einen Europäer einfach mal was anderes.

Wieder mal ein Ohrwurm

Sonntag, 21. Juni 2009

Was bedeutet eigentlich "Land unter?"


"Land unter", wie oft verwendet man den Begriff, doch was bedeutet er eigentlich wirklich? Seid gestern weiß ich, was "Land unter" bei uns bedeutet. Es heißt einfach, Du kommst Heim und Dein Haus steht mitten in einem See. Natürlich hatte ich mir Wasser für unseren frisch gesäten Rasen gewünscht, aber so viel? Wir haben 5 km weiter auf dem Hof einen netten Grillabend mit den Angestellten vom Seed-Clean-Plant gehabt und alle das wieder mal unvorstellbare Himmelsspektakel bewundert und klar, es hat auch ein paar Tropfen gegeben. Allerdings war das Spektakel zu der Zeit halt auch grad über unserem Haus, nur hat man das nicht so gut vom Hof aus lokalisieren können. Wieder mal ein Stromausfall (hatten wir jetzt öfter) hat die Party dann ganz schnell beendet. Also sind wir wieder mal auf einer herrlich glitschigen Straße Heim geeiert und konnten geraden noch die Einfahrt rein fahren, da erstreckte sich vor uns ein wunderschöner brauner See mit einer Arche in der Mitte, unserem Haus. Dank der Tatsache, dass wir bevor das Haus kam eine Folie ausgelegt haben und dann etwas Kies aufgeschüttet haben, auf dem das Haus dann abgesetzt wurde war es die trockene Insel in den Fluten. Heute früh war das Meiste dann schon wieder versickert, jedoch hat es am Nachmittag nochmal wieder alles nachgeflutet.
Happy Fathers-Day für Canada!

Ja, ich hab 'ne Neue!

430 $ hat mich mein Rasenmäh-Sonntag in Form einer neuen Scheibe gekostet, die ich heute eingebaut bekommen hab, zusammen mit dem Kostenvoranschlag für die von einem Stein verursachte Beule, nämlich weiteren 850 $. So sieht man, dass es manchmal am Sonntag einfach besser wäre gar nichts zu machen!

Samstag, 20. Juni 2009

Das kommt davon!

Leider sind meißtens die Maschinen von der Farm zu groß für unser Grundstück (obwohl es auch schon größer ist als manches in Deutschland) daher muß man manchmal etwas kompensieren. Mein Schwiegervater hat nach dem Steinschlag eine Spezialwalze für uns gebastelt, damit beim Mähen keine Steine mehr herumfliegen und Sachen zertrümmern. Im Vergleich zu allen anderen Maschinen ist es ganz schöne klein geraten und beim Walzen habe ich bemerkt, dass das Mähen in der Geschwindigkeit, die das Gefährt hergibt einen vollen Tag brauchen wird in Zukunft. Da haben wir uns ja was ganz tolles ausgedacht!

Wetter in Saskatchewan


Es ist einfach unglaublich, welche Naturschauspiele man hier immer wieder erlebt!

Rasen sähen auf Kanadisch

Mein Schwager J hat uns heute mal schnell unseren Quadratkilometer Rasen eingesät. Lang hat er dafür nicht gebraucht, da er 1. ein Teufels Fahrer ist das muss man echt zugeben und 2.) hat er uns dafür eben eine kanadische Größe besorgt, da wir mit einem Gardena-Handstreuwagen bestimmt ein paar Tage unterwegs gewesen wären :-)

Mittwoch, 17. Juni 2009

Angst / Panik

Kannst Du Dich noch daran erinnern, wann Du das letzte mal richtige Angst gehabt hast? Ich meine nicht ängstlich, sondern nackte, ehrliche, harte Angst? Angst die man selten hat, die einem aber klar macht, wie sehr man an seinem Leben hängt?

Ich schon. Mitte Dezember und heute. Mitte Dezember hab ich ein bisschen Überstunden gemacht, da hatte ich noch meinen alten 2 Rad-Heckantrieb-Truck ( siehe Titelfoto). Auf dem Heimweg bin ich auf der Dirtroad einer weißen Eule ausgewichen (Eulen überfahren denke ich bringt Unglück) und davon ins Schleudern geraten. Als ich anfing mit nicht unbeachtlicher Geschwindigkeit quer ins Feld zu rutschen dachte ich: " Nur nicht umkippen, alles nur nicht umkippen!" Der Schnee stieb um mich herum wie am jüngsten Tag (falls der im Winter ist) bis der Wagen endlich zum stehen kam. Gott seid Dank! Kein rollen, kein überschlagen (Sicherheitsgurt war defekt)!
Dann stieg ich aus. Kein Problem, Schaufel genommen (durch die Kälte haben wir ja immer Pulverschnee) und zwei Spuren gegraben und einfach Rückwärts aus dem Feld fahren. Da erst fiel mir auf, wie kalt es war, nämlich -38°C. Durch die Temperatur war sofort mein Handy-Akku leer. Meine Frau, die normalerweise immer auftaucht, wenn ich zu lange weg bin, Fehlanzeige. Nächste Nachbar oder zurück zum Hof? Der Hof scheint näher da zu sein, also dahin. In Jeans und Kapuzenjacke und Handschuhe hab ich auch gefunden. Und ich tue aus Unwissenheit, was man nie im Leben in Kanada im Winter tun soll. Ich verlasse das Auto und laufe los. Standardausrüstung in Kanada im Winter: Eine Kerze, eine Decke, ein Schokoriegel - damit kann man überleben, wesentlich länger als loslaufen. Es ist auch noch Wind, das heißt die Kälte fühlt sich noch kälter an, als Sie eh schon ist. Mein Atem gefriert sofort zu einer dicken Eisschicht an meiner Brille. Ich folge nur dem Licht am Horizont und Farbschemen durch meine vereiste Brille. Ich drehe mich immer wieder ein wenig um nicht immer an der selben Stelle gekühlt zu werden. Aber es wird schwieriger und schwieriger. Du fühlst Dich, als ob Du schon seit Tagen unterwegs bist. Nur die Angst treibt Dich weiter und die wird größer, je schwächer Du wirst und weiter die Lichter entfernt scheinen.
Ich hab es irgendwie irgendwann geschafft. Doch Dummheit zwei folgt sogleich. Anstatt vom Hof ein Fahrzeug zu nehmen und Heim zu fahren, fahre ich zurück zu meinem Truck und ziehe ihn allein raus. Doch wie zwei Fahrzeuge allein bewegen? Ein Fahrzeug muss zurück zum Hof! Also fahre ich mit einem Fahrzeug ein Stück in Richtung Hof, laufe dann wieder zum anderen Fahrzeug, setze nach und so weiter und so weiter. Kurz bevor ich am Hof bin tauchen in der Ferne Scheinwerfer auf. Da ich nicht will, dass mein Unglück sofort bemerkt wird fahre ich den Hof-Truck den Rest zurück und parke ihn gleich in der Halle. Als ich mein Auto wieder erreiche sehe ich, dass es meine Frau war die jetzt das lehre, laufende Fahrzeug auf der Strasse gefunden hat und ich bekomme einen satte Standpauke. Sie jedoch auch, für's nicht kommen.

Heute hatte ich wieder Angst. Da ich noch bei mir den Rasen sähen muss, vorher aber noch ein bisschen die Erde vorbereiten muss (seit Sonntag weiß ich ja, dass noch Steine drin sind) wollte ich den kleinen Traktor mit Heim nehmen (10 km). Als offensichtlich ein angekündigtes Gewitter immer näher kam, beschloss ich los zu fahren, da mein Auto verliehen war und ich nicht wusste wie lang der Regen dauert etc. Wieder an der Stelle vom Winter war das Gewitter schon so nah, ich konnte die Blitze schon deutlich in ca 15 km Entfernung einschlagen sehen. Problem waren zusätzlich die zwei kleinen Gewitter, von denen mir eins entgegen kam und eines von der rechten Seite. Ich konnte nur noch vorwärts. Doch was, wenn Dein Traktor nur ein Dach hat und sonst offen ist? Du sitzt nicht so wie im Auto sicher! Ich hatte auch noch vorne in der Schaufel aus Stahl die Egge mit den Ketten, von denen ich eine als Erdung auf der Straße schleifen ließ. Als der Gewitter-Sturm mich eingeholt hatte, hab ich versucht meine Frau zu erreichen, was Angesichts des schlechten Handy-Netzes und der Tatsache, dass wir immer noch keinen Festanschluss haben, eine echte Herausforderung ist! Ich wollte zumindest ein Begleitfahrzeug als metallischen Gegenpol oder wenn der Regen losstürzt ein Dach über dem Kopf, oder wenn mich der Blitz doch trifft einen Kranken-Transport- Wagen in der Nähe wissen. Aber wie immer, keine Kontaktmöglichkeit. Es gibt ja auch hier keine Bäume zum unterstellen. Ich fahre schon langsamer, aber das Gewitter ist gleich über mir. Mir ist echt mulmig, da Blitze einfach nicht berechenbar sind. Einschläge in ca. 5 km Entfernung machen mich nicht mehr optimistischer. Ich muss es jetzt schaffen, so schnell es geht.
Mit letzter Not erreiche ich mein Grundstück, gerade als es anfängt loszuregnen. Ich stürme zum Haus um meine Frau zu schimpfen, aber Sie schimpft schneller. Egal, Hauptsache nicht vom Blitz getroffen!

Montag, 15. Juni 2009

Feinstaub? Emissionen? Ihr spart, wir sch... drauf!

Ich habe es schon oft angedeutet und will es mal heute kurz konkreter ansprechen. Ich bin kein Vertreter von "Es nutzt nichts, wenn einer was tut", aber seit ich in Kanada bin, weiß ich, wie weit die Welt noch hinter dem Klimaschutz etc. hinterher hinkt und ich wollte Euch/uns Deutschen einfach mal auf die Schulter für das Engagement klopfen, denn Ihr seid da relativ allein. Nach der Ernte und vor allem vor der Saat werden hier die Felder angezündet, um Unkraut und altes Stroh zu verbrennen. Tagelang sieht man Feuer und Rauchsäulen, soweit das Auge reicht und wenn man Pech hat steht der Wind ungünstig und man bekommt den beißenden Rauch direkt ab. Sogar im Radio wird an Ballungstagen vor Rauch gewarnt, wie andernorts vor Hagel, Nebel oder ähnlichem.
Ich finde das eine riesen Sauerei, noch dazu wir ja bald unsere Versuchsanlage zur Herstellung von Pellets aus natürlichen Abfallstoffen in Betrieb nehmen werden. Auch Feinstaub ist für uns eher eine Lachnummer, wie Ihr auf dem einen Foto sehen könnt, machen wir den kräftig selber. Nun gut, Kanadas Landfläche ist einfach gigantisch größer als Deutschland und die Bevölkerung gigantisch kleiner, da gibts halt einfach weniger Beschwerde-Heinzis und der Rauch zieht meist in Richtung unbewohnt. Also, macht weiter so, aber habt auch mal kein schlechtes Gewissen, wenn Ihr es nicht überkorrekt macht.

Sonntag, 14. Juni 2009

Verdammte Sch..., oder Gartenarbeit kann sehr teuer werden!



Dieser Sonntag war kein guter! Ich wollte fleißig sein und habe unter all den anstehenden Gartenarbeiten die angenehmste heraus gesucht, Rasen mähen, oder besser gesagt, das Gras auf unserem 2.500 m² Grundstück (klingt eher nach einem kleinen Golf-Ressort) in angenehme Höhe bringen. Das hat schon allein den Vorteil, dass die Mücken (Moskitos) etwas weniger werden, weil die angeblich kurzes Gras nicht so mögen. In meinem Alt-Schwäbischen Eifer - Arbeit statt Sonntagskirche - ging es auch gleich los. Schnell den tollen Rasenmäher von meinem Arbeitgeber geholt (Maschinen haben wir ja genug) und "Ladies and Gentleman, please start your engines" Der Rasenmäher ist schon was tolles und man kann damit auch in einem halben Tag unser Grundtück auf Wimbledon-Niveau bringen. Doch das Glück währte nicht länger als man Desoxiribonukleinsäure (DNS) sagen kann. Als ich wieder einmal mein Truck in Sichtweite war, sah ich ein seltsames Muster auf der hinteren Seitenscheibe. Bei näherem Betrachten stellte sich das Muster als Steinschlag heraus und der hatte meine Scheibe förmlich terminiert. Das allein reichte nicht, nein, ein weiterer Stein hat förmlich ein Loch in meinen hinteren Kotflügel geschlagen. Er hat sogar das Blech durchschlagen und das auf eine Entfernung von ca. 300 Meter! So ein Pech!
Ich habe es am Nachmittag meinem Arbeitgeber gebeichtet, aber der nahm es Gott sei Dank relativ gelassen. Das kommt davon. Wär ich doch nur im Bett geblieben, nach Regina gefahren oder sonst irgendwas ungefährliches!

Reinfall Nummer 2:

Ich habe meiner Tochter für den Nachmittag den Besuch auf einem Jahrmarkt auf einem Mall-Parkplatz versprochen als große Überraschung. Sie freute sich schon so darauf, dass Sie sogar versucht hat früh Mittagsschlaf zu machen. Ergo sind wir um ca. 4 nach Regina gefahren und zu unserer aller großer Überraschung, Überraschung war der Jahrmarkt......schon wieder abgebaut. Schnell Kindertränen vermeiden mit Ablenkungsmanöver (dann kaufen wir dir einen Muffin und neue Schuhe). Schuhladen hatte natürlich zu! Wieder mal 30 Dollar Sprit und 2 Stunden Fahrt für nix.

Ich bin bedient, Gott sei Dank ist noch kalter Weißwein im Kühlschrank und dann bin ich froh, wenn ich morgen wieder weiter Fliesen legen kann!

Was heißt Missverständnis auf Kanadisch?


Ich weiß nicht, ich weiß nicht, ich weiß nicht! Ich war am Samstag beim Friseur und wollte "a complete new style" Erstens habe ich nicht die Geduld für lange Haare, zweitens glaube ich finden Kanadier das nicht so seriös und drittens sind längere Haare bei dem Wind und dem darin gebundenen Staub eher unpraktisch. Die Länge meiner Haare hätte ja durchaus verschiedene Schnitte zugelassen, und ich habe mir extra einen Termin bei einem der sog. besten Friseure von Regina geben lassen, ein Laden, der auch irgendwelche Promifootballer schneidet. Mir schwebte letztendlich eine Italo-Macho-Casanova-Frisur vor wie jeder halt. Ich hatte dafür auch extra ein Foto ausgedruckt, damit die Frau auch weiss, wie ich aussehen will. Das Ergebnis seht Ihr selbst und das ist noch so gut ich konnte beschönigt.
Was hab ich falsch gemacht oder gesagt? Keine Ahnung. Fakt ist, dass ich in meinem Europa-Urlaub darüber nachdenke, den kurzen Weg nach Italien zu machen um eine Korrektur zu erwirken. Meine Friseurin in Ravensburg (Diana, falls Du das mal liest) war nach anfänglicher Zurückhaltung um Welten besser und wußte eigentlich immer ziemlich genau, was sie tun muss um mich einigermaßen passabel aussehen zu lassen. Leider ist der Weg nach Europa nur für einen Haarschnitt schlecht als Geschäftsreise deklarierbar und auch Umweltpolitisch nicht einfach unterzubringen. Mein CO2-Fussabdruck würde dem eines Riesensauriers entsprechen und die sind ja bekanntlich schon Heizöl oder Knochen in schönen Steinen.

Bitte sprecht mir Mut zu, ich kann es brauchen!

Bitte rechts die zwei Abstimmungen beachten!

Donnerstag, 11. Juni 2009

Ein Prosit der Gemütlichkeit!


Gestern war ich das erste Mal am deutschen Stammtisch in Regina. Im German Club in der St. John Street (hier ein Foto vom Mosaic). Ich bin durch Zufall darauf gestoßen, weil ich beim Baden in einem wunderschönen Schwimmbad in Regina (Sandra-Schmirler-Center) Harald kennen gelernt habe. Harald, der 1968 ausgewandert ist (wie er sagt mit süßen 18 Jahren) und an der Uni von Regina als Werkzeugmacher arbeitet.
Der Stammtisch ist echt nett, es gibt sogar Erdinger Weißbier und man spricht "Denglisch" weil man echt nach so langer Zeit nicht mehr merkt, ob man Deutsch oder Englisch redet. Da Englisch die Gewohnheit ist, verfallen die Stammtischbesucher aber eher immer wieder in das Englische.
Interessant sind immer wieder die farbigen Erinnerungen, die alle Protagonisten gleichermassen haben: Weihnachten, Ostern und das gute Essen und alles viel heimeliger und feierlicher. Weg will keiner mehr, alle haben irgendwie schon ziemlich Erfolg gehabt, jedoch fahren viele deutsche Autos und fliegen doch regelmäßig nach Deutschland um zumindest mal wieder was gscheites zu beißen.
Ich für meinen Teil bin auch immer hin und her gerissen, weil z.B. der Kemptener Wochenmarkt oder vor allem erst der Ravensburger Wochenmarkt mit Ihren Bioland Ständen und Italienischen Leckereien und lecker riechendem Brot und Käse und Kräutern und.........
ich muß schnell weg, hab Hunger bekommen.

Dienstag, 9. Juni 2009

Wir hatten es schon fast vergessen...

Meine treuen Leser werden gleich die Augen verdrehen, aber es hat nach langer Zeit mal wieder so richtig geregnet und wir hätten schon beinahe vergessen, wie es ist... im Matsch.
Haben wir noch gerade unseren "Not-Landungs-Steg" vom April am Freitag verbrannt und ich hab grad letzte Woche noch schön den ganzen Hof und die Einfahrt frisch gerade und schön gemacht, hat es am Wochenende geregnet und schon haben wir wieder den Salat.
Alles ist wieder pappig und matschig, schmierig und glitschig, dreckig und klebrig. Ich hoffe, in drei Tagen ist wieder alles abgetrocknet, weil wir ja noch den Rasen einsähen müssen. Außerdem sind die Straßen so aufgeweicht, dass ich gestern Mühe hatte nach Hause zu kommen und zwei mal dachte ich, ich muss jemanden anrufen, der mich dann wieder aus dem Graben zieht. Das ist einfach das tückische an Gravelroads. Bin ich grad am Wochenende noch 140 km/h gefahren, kann ich mich jetzt grad noch mit 60 km/h auf der Strasse halten. Der Allrad bringt da auch schon nichts mehr, weil es so schmierig ist. Zumindest gut, dass ich am Wochenende nicht Auto waschen war. Mein alter Truck (siehe Titelfoto von meinem Blog) liefert noch gute Dienste in der Getreide-Reinigungs-Fabrik, die an den Hof von meinem derzeitigen Arbeitgeber angegliedert ist. Am Samstag hat mich J. angerufen, ob ich ihn auf dem Heimweg nicht abschleppen kann, mein alter Truck sei liegen geblieben. Wie sich herausgestellt hat, hat er Tim dem Baumeister oder jetzt auch Tim Timber am Wochenende meinen Truck geliehen, weil Tim immer noch kein Auto hat und er wohl am Sonntag noch was arbeiten wollte. MEIN TRUCK! Du Australischer, herzloser Rüpel, was hast Du meinem Truck angetan?
Dummerweise hat es da schon genieselt und wie es aussieht ist die Batterie oder die Lichtmaschine defekt. Auf alle Fälle habe ich ihn grad mal 100 Meter geschleppt, dann war die Scheibe schon ganz braun vom Sprühschlamm und da ohne Strom auch kein Scheibenwischer geht... J. wollte den Truck aber auch nicht stehen lassen, also ist er "einfach" den Lichtern von meinem Auto gefolgt und ab und zu hab ich im Rückspiegel gesehen, wie er mit offener Tür gefahren ist, wenn er sich nicht ganz sicher war. Wir haben es letztendlich zum Seed-Plant geschafft und auch so wieder ein Abenteuer bestanden.

Montag, 8. Juni 2009

Memorys of Germany are memorys of you...


Endlich mal wieder um ein Feuer rumsitzen, das wollten wir schon länger. Nachdem aus dem Funkenfeuer (mir aus der Kindheit bekannter Brauch aus dem Allgäu) schon nichts wurde, das Osterfeuer im Schnee versank und wir auch während der "Tau-Matsche" keine Lust mehr hatten, war doch am Freitag ein guter Zeitpunkt. Wichtigste Voraussetzung: Kein Wind, war erfüllt, Grundstück rund herum war ja gerade frisch gegruppert, also auch keine Brandgefahr durch Stroh, die Farmer rund herum zünden ja gerade auch wieder die Felder an (dazu auch noch ein Bericht in Kürze), also nicht auffällig (dachte ich zumindest), also unsere Paletten von der Schlammschlacht (siehe Berichte vom März) zum anderen, gesammelten Holz dazu und los ging's. Gott sei Dank war da auch noch eine Flasche Rotwein da, die ja bekanntlich gut zum Feuer passt.
Ich kann Euch sagen, das war echt mal wieder schön. Wir hätten gerne unsere Freunde aus Deutschland, die immer mal wieder zum Grillen, Sonntagsfrühstück oder Schweinsbratenessen da waren dabei gehabt, aber so haben wir auf Euch getrunken und an Euch gedacht.
Allerdings waren wir nicht so unentdeckt wie wir dachten. Ein Nachbar aus Sedley kam relativ bald nach entzünden des Feuers um anscheinend zu schauen ob was passiert ist, leider hat er auf unser winken nicht reagiert. Aber wir haben Randy, den Schweisser und Farmer kennen gelernt. Der hat vom Highway unser Feuer gesehen und sich auch gedacht, er schaut mal kurz, ob was ernstes ist und Randy hat auf unser Winken reagiert. Die Wahl zwischen Rotwein und Rum-Coke viel kanadisch auf letzteres, mit nicht so viel Coke natürlich- Appleton-Estate Rum, offizielles Getränk bei uns seid H. und E. in Jamaika waren und mir eine Flasche mitgebracht haben. War aber eine gute Wahl, dadurch war für mich mehr Rotwein übrig ;-)

Sonntag, 7. Juni 2009

Happy Mosaic!

Wolltest Du nicht schon immer mal wissen, was die Mitbürger aus fremden Ländern für eine Kultur haben und was die so essen? Regina hat eine geniale Möglichkeit dafür geschaffen, sie heißt Mosaic.
Die Veranstaltung geht über Donnerstag und Freitag Abend bist Mitternacht und am Samstag Nachmittag bis Mitternacht. Worum es geht? Ganz einfach eigentlich. Viele Ausländer haben sich in Heimat- bzw. Kulturvereinen zusammen getan und pflegen so die Erinnerungen und das erlebte Brauchtum an Ihre Heimat.
Sie haben oft richtig schöne Vereinshäuser gebaut, in denen regelmäßig Treffen oder Veranstaltungen stattfinden. Am Mosaic-Wochenende werden drei sich einmal überschneidende Busrouten geschaffen, die die Vereinshäuser anfahren. Man bekommt ein Büchlein, wo die einzelnen Vereinsstationen kurz vorgestellt werden, das Essen und die Veranstaltungen kurz beschrieben werden und das Büchlein gilt gleichzeitig als Eintritts- und Buskarte und wird an den einzelnen Stellen mit einem schönen Vereinsstempel abgestempelt.
So pilgert man also von Vereinshaus zu Vereinshaus und genießt die Landestypischen Speisen, Getränke und Darbietungen
.
Der Deutsche Club war wohl besonders begehrt

wegen Bier, Sauerkraut und Würstel, aber die vollsten waren Latein-Amerika und Caribik.

Mittwoch, 3. Juni 2009

Du sprechen Kanadisch oder Licht für Koala-Bären

Auf der Baustelle, wo ich drad mit deutschem Wissen missioniere ist seit ein paar Wochen ein Australischer Einwanderer als Finishing Carpenter (Tischler, Schreiner der nicht im Rohbau tätig ist) beschäftigt. Er heißt Tim, ich nenne Ihn Tim der Baumeister in Anlehnung an die Sendung "Hör mal wer da hämmert" mit Tim dem Heimwerkerkönig. Tim ist Australier, Australien ist Commonwealth (Brittische Krone) und daher geht einwandern für Ihn ganz leicht. Tim heiratet nächste Woche eine Kanadierin, wegen der er auch hier ist und ist damit sowieso auf einem direkten Weg zur PR (permanent residence oder auch Daueraufenthaltsgenehmigung). Tim kann viel und gut und ergänzt uns daher sehr gut. Tim ist ein ziemlich drahtiger Typ, isst sehr wenig und schläft manchmal auf der Baustelle um länger und mehr arbeiten zu können. Ich mag Tim aber da gibt es diese Sprachbarriere, über die ich immer wieder lachen muss.
Gut, immerhin war ich aus den deutschen TV-Sendungen "Good Bye Germany" und "Die Auswanderer" vorgewarnt, dass Australier einen harten Dialekt sprechen, aber jetzt weiß ich, wie hart der wirklich ist.
Das angenehme an Kanadiern ist, dass sie eigentlich echt gutes, sauberes Englisch sprechen und die Kanadier behaupten ja auch, dass sie das einzig richtige Englisch sprechen. Interessant ist schon, wir alle lernen in der Schule, ein LKW heißt "lorry", aber in Kanada heißt der halt "truck" und so gibt es viele Worte, die vielleicht in England bekannt sind, aber nicht hier. Aus meiner Sicht ist das Schulsystem in Deutschland angesichts der Bevölkerungszahlen England-Amerika also so angelegt, dass man im Vergleich gesagt lieber bayrisch lehrt, statt deutsch.
Zurück zu Tim. Es ist nicht einfach mit Tim zu plaudern, da er recht schnell redet und eben Dialekt. Oft schauen wir uns fragend an (Holz: wood englisch- timber australisch) und versuchen dann heraus zu finden, was der andere meint. 
Mein Lieblingssatz (das ist der Grund für diesen Bericht) war jedoch (in Lautschrift): "Du ju haef a loht fä tonoht fo da häs?"
Hä? Wos megst? Was brauchsch?
Ok, er fragt nach loht (das Metallding mit der Schnur dran warscheinlich). Und häs? Die Oberschwaben springen gleich auf...kenn ich..kenn ich. Ja, häs hab ich in meiner Schwabenzeit erklärt bekommen ist ein Faschingskostüm, ein Begriff aus der alemannischen Fasnacht.
Also wir haben ein Messgerät (Lot) und ein Faschingskostüm (Häs) und was will der Australier damit. Ich frage nach: "A what?" Er sagt ungläubig"A loht, a loht for da häs!"
Das lustige ist, dass die ja dann auch immer noch so tun, als ob du doof oder eine Hörschwäche hättest (Kanadier auch, die denken die ganze Welt spricht Englisch oder Französisch).
Ich frage immer noch nach"A what?" Er deutet schließlich wie wenn ich der letzte Vollidiot dieser Erde wäre auf eine Glühbirne:" A loht fo da häs"
Ach so... es klickt... ein Licht für das Haus heute Abend.. a light for tonight for the house...
kein Faschingskostüm, kein Messgerät, einfach nur Licht.
Ich speichere also schnell ab, Australier sprechen igh wie o und ou wie ä aus.. und wood is timber.

Montag, 1. Juni 2009

Gartenarbeit I

Endlich ist mal wieder ein wenig Zeit und ich habe beschlossen, den Sonntag für unseren Garten zu nutzen.
Ich habe beschlossen, erst mal alles mit Gras einzusäen, bis ich genauer weiss, wie wir alles gestalten und ich mag einfach grosse, grüne, schön gemähte Rasenflächen, wie ein Golfplatz. Da aber noch vom letzten Jahr alles voll mit Stoppeln vom Getreide stand, dass der Vorbesitzer als Gründüngung eingesät hatte, musste alles erst mal eben und die Erde schön fein und krümelig gemacht werden. Nichts leichter als das, mit viel Spass, wenn man für einen Farmer arbeitet.

Der Grupper am Tractor sieht schon fast mickrig aus. Trotzdem hab ich fast einen halben Tag gebraucht. Sind halt doch knapp 1,5 Hektar.
Wie ich die große Fläche einsäen soll, dass weiß ich allerdings noch nicht. Jemand hat mal gesagt mit dem Quad und einem Streuer hinten dran. Mal schauen.
Da ich den Tractor schon mal da hatte, hab ich noch gleich ein paar Steine für unseren Garten aus einem Feld herausgesammelt. Ist ein ganz schöner Haufen geworden. Wobei die Kanadier sich denken werden, wie bekloppt die Germanskis wieder sind und sich soviel Arbeit machen und Steine rumschleppen. Gibts da nicht Steinimmitate aus Plastik, wie für die Hauswände? Bestimmt, aber das wollen wir halt nicht. Dabei ist mir allerdings mal wieder klar geworden, wie die Pioniere hier geschuftet haben müssen, als Sie die Steine von den Feldern abgesammelt haben. Das war ja für mich mit dem Tractor schon schwer genug!

Am Nachmittag wollten wir Land und Leute erkunden. Da cirka zehn Kilometer von uns weg immer so riesen Schilder an der Strasse stehen mit "Shrine of our Lady of Lourdes" (Link: wer Englisch kann ab Seite fünf) haben wir gedacht wir schauen uns das mal genauer an. Wir haben dabei ein völlig neues Saskatchewan entdeckt, mit grünen Weideflächen und Hügeln (juhuu), nur 10 Kilometer von uns weg. Das ist echt so interessant an dem Land. Alles, alles ist flach und dann biegst Du quasi um eine Kurve und stehst vor einer Strasse in ein Tal. Drüben wieder hoch und wieder alles, alles flach.
Zurück zu Lourd. Anfang des 19. Jahrhunderts wanderten viele Russlanddeutsche vom schwarzen Meer in dieses Gebiet ein und gründeten Kolinien mit deutschen Namen, wie Rastadt oder Speier (Speyer). 1917 wurde die Grotte in St. Peter bei Lajord, Schuldistrict Rastadt gebaut, nachdem 1913 schon ein Pater auf die Stelle aufmerksam wurde. Bei der Einweihung waren über 5000 Menschen da, was angesichts der Bevölkerungszahlen ganz schön beachtlich ist.
Ich werde versuchen bald mal noch mehr dazu zu berichten und Fotos zu machen. Leider war mein Akku leer. Die Einwanderungsgeschichten sind nämlich hochinteressant!