Sonntag, 29. März 2009

ÄTSCH Deutschland!

Wochenlang müde Augen in Deutschland, die Folge des größten Irrwitz und eine der dümmsten Erfindungen- die Zeitumstellung. Gedacht u.a. als Energiespaarmöglickeit, oft schon als solche wiederlegt, kaum einer will sie und trotzdem wird eisern an ihr festgehalten.

WIR NICHT! Saskatchewan stellt die Zeit nicht um und ist damit auch bei den kanadischen Bundesstatten da relativ einsam auf weiter Flur. 
Ich kann Euch gar nicht sagen, wie toll das ist und manchmal denke ich mir schon allein das war es wert hier her zu kommen.

ABER! Alle die unsere Telefonnummer haben, bitte ab jetzt erst ab 15.30 Uhr anrufen!!

Nicht ganz so interessant aber erwähnenswert: Hab heute eine tollen lecker kuche gebacken nach einem Rezept aus einer amerikanischen Gourmetzeitschrift

REZEPT UND BILD FOLGT 


Freitag, 27. März 2009

Ich hab's getan (Speziell für Axel und Cetin)

Tja liebe Leser, ich hab es einfach nicht ausgehalten vor Neugier. Ich wollte es wissen und  hab's probiert und es ging unerwartet gut. Was ich getan hab? Siehe unten:

Wer mich etwas besser kennt, weiß dass ich mit Höhen so meine Probleme habe, deswegen bin ich doppelt stolz! Es ist zwar am Anfang etwas gewöhnungsbedürftig, aber wenn man etwas geübt hat, macht es richtig Spass und die Arbeit geht wesentlich schneller. 

Na Axel? Da kommen doch Erinnerungen an alte Zeiten, oder?




Donnerstag, 26. März 2009

Kleiner Ausflug in die Noramerikansiche Trockenbautechnik

Für meine Freunde Axel P. und Cetin S. und alle Technik begeisterten Freunde und Heimwerker.





so gehts weiter:




nicht in Deutschland erlaubt, Dank Berufsgenossenschaft!:

Was soll denn das?

Wir haben uns wohl zu früh gefreut! Hat es doch glatt gestern 15 cm neu geschneit. Es war ziemlich unangenehm, weil wir noch spät unterwegs waren und die Lichter am alten Jeep Cherokee einfach nicht so gut sind. 80 km Heimfahrt und kein einziges Auto ist uns entgegen gekommen, soviel zur Bevölkerungsdichte in Saskatchewan. 
Was auch angenehmer ist, bei wildem Schneetreiben und extrem Glatteis auf Teilen der geteerten Highways, kann man auf den Gravelroads schöne 80-100 km/h fahren, die sind ja quasi schön gestreut.

Abends Ergänzung:

Bin heute total, total kaputt. Der Taper war wieder mal da und wir haben den ganzen Tag in J.s Haus innen den Rigips (Drywall) geschliffen. Obwohl Amerika und Nachbarn ja immer technisch so aktuell sind, wird das von Hand gemacht und ist ganz schön anstrengend!

Beim  nach Hause fahren, ist es mir mal wieder klar geworden. Was einen Mann so glücklich machen kann: Der DODGE brummelt mit seinen 8 Zylindern glücklich vor sich hin, Du hörst einen guten Country-Song, währen du mit 80-100 km/h über die Gravelroad fährst, im Rückspiegel (ich versuch das mal für Euch zu fotografieren) Staub, die untergehende Sonne und ganz intensive Farben, jemand der Dir manchmal entgegen kommt und immer die Hand zum Gruß hebt und dann diese endlos Weite, fernab von jeder Hektik. Das ist ein echtes Erlebnis!!

Mittwoch, 25. März 2009

Nicht nur in Deutschland


Habe gerade deutsche E-Paper gelesen (was für eine tolles Wort) und festgestellt, dass das Wetter ja fast gleich ist. Autounfälle wegen Glätte (Bild Zeitung spricht bestimmt von Chaos).
Bei uns hat es ungefähr 4-5 cm (1 3/4 inch) geschneit und der Schnee deckt etwas unsere Mondlandschaftartige Schlammwüste (wird schwer für Google zu übersetzen, deswegen für meine englischen Leser our moonlike mudpit) zu. Das praktische ist, dass mein von vorgestern total verdrecktes (weißes) Auto fast wieder sauber ist, da der gefrorene Dreck einfach abfällt. Waschen ist bei den Temperaturen nicht so einfach, im richtigen Winter fährst Du dreckig in die Waschanlage und wenn Du rausfährst, ist Dein Auto einigermaßen sauber, dafür alles total vereist, auch die letzte Ritze.

Sonntag, 22. März 2009

Es wird nicht besser






Heute ist tagsüber soviel Schnee geschmolzen, das wir beim Heim kommen echt einen eigenen See vorgefunden haben. Die Autowäsche vor dem Wochenende war damit auch umsonst.




Welcome to the mud season!


Willkommen zur dritten Jahreszeit in Saskatchewan, der Matsch-Zeit. Der Schnee schmilzt schneller als der Boden auftaut und es gibt mehr Wasser, als der Boden so schnell aufnehmen kann (in ca 1,2 Meter Tiefe beginnt schon der "Clay", der Ton, der nichts einfach so durchlässt. Wieder einmal wird dem werten Leser und Betrachter klar, warum wir hier so große, bevorzugt Allrad-Autos fahren. Da wo rechtzeitig bis auf den Boden Schnee geräumt wurde, trocknet es wirklich schnell ab, aber sonst... Man hat idealerweise Gummistiefel und andere Schuhe bei Autofahren dabei, dass man nicht das ganze Auto oder Geschäft total versaut. Da die meißten Strassen hier in der Gegend ja aus einer Ton-Kies-Mischung gemacht sind (siehe Beitrag Wochenende in Saskatchewan vor zwei Tagen) ist die obere Schicht auch leicht mal schnell glitschig, sobald sie ein wenig feucht wird.

Nebenbei mal eine Beobachtung, auf die ich vorher nie geachtet habe:

Sabine hat mir von einem Inuit-Schamanen erzählt, der die Theorie aufgestellt hat, dass das schnelle Gletscher schmelzen von abgerienen Autoreifen kommt. Klingt komisch? Eigentlich nicht, wenn man die Theorie weiter verfolgt: Wenn man überlegt, wie viele Autos es gibt, wie schnell sich Reifen am Auto abnutzen und dann weiter nachdenkt, wo diese Abnutzung als feine schwarze Partikel bleiben...Richtig, in der Luft. Und diese Partikel könnten doch vielleicht irgendwann am Geltscher ankommen. Möglich wär's.
Wir haben gegen unseren Schlamm aus Regina von einem Stahlwerk gemahlene Schlacke ums Haus rum und auf den Fahrwegen verteilt, damit wir wenigsten ein bißchen eine Chance auf sauber bleiben haben. Im Winter beim Schnee räumen ist etwas von diesem schwarzen Zeug mit hoch gekommen und siehe da: Selbst bei den extremen Minusgraden ist in der Sonne um das Zeug herum der Schnee geschmolzen, weil dunkle Farbe ja beanntlich die Sonne bzw. die Wärme besonders stark anzieht... Denk mal drüber nach.

Montag, 16. März 2009

Zu früh gefreut!

Heute Nacht wird es doch noch mal mindestens -14°C haben. Was soll denn das bitte? Na ja, hilft wohl nichts. Dafür gibt es noch was zu lachen:

Für Axel meine Austrian Freund was aus der Heimat:





Sonntag, 15. März 2009

Geldrausch




Was machen die Kanadier, wenn Sie Geld brauchen, oder der Monat langsam knapp wird? Richtig, sie gehen Pfand "vergolden". Eigentlich irgendwie besser in Deutschland, wenn auch doch irgendwie anderst. Ich wollte nicht so aufdringlich fotografieren, darum habe ich z.B. nicht das Schild "Bitte nicht schreien, schimpfen, beschwören oder fluchen, Sie werden sonst nicht bedient" hier zu zeigen, aber man bekommt vielleicht einen kleinen Eindruck. Für Wasserflaschen in ca. 0.33l  gibt es 5 cent, das steigert sich bis zu 40 cent für Flaschen über 1 Liter, so ungefähr. Interessant sind immer Alkoholflaschen, die sind aus Glas und größer und daher finanziell einfach interessanter.
 Ich habe mich, nebenbei bemerkt, immer gewundert, warum das teure Pfandgut immer an den Straßenrändern liegt, bis mir mal jemand erklärt hat, das es Verboten ist offene Alkoholikas im Fahrgastraum zu befördern. Darum werden die leeren Flaschen oder Dosen eben kurzer Hand rausgeworfen. Man sieht immer wieder Leute mit Säcken an den High-Ways herum laufen und das wertvolle Gut
 aufklauben.


Wochenende in Saskatchewan








Es ist etwas wärmer geworden, ja hat sogar schon getaut. Wir hatten schon so im die +6°C und es taut unvorstellbar schnell. Da wo die "Gravelroads"(die Kies-Lehmstraßen) immer gut
 geräumt waren (Sommer wie Winter die gleiche Maschine)- Grader genannt, trocknet die Oberfläche erstaunlich schnell ab. 
Trotzdem sind die Straßen immer wieder auch schon schlammig.
Das letzte Wochenende hier für die Eisfischer auf dem See (sorry für die schlechte Bildqualität, aber fotografier mal als Fahrer aus dem fahrenden Auto). Ich hab es noch nicht probiert, wie es so ist mit dem Auto auf dem See herumzufahren, es war mir auch einfach zu viel los, wie man an den schwarzen Punkten erkennen kann. Mehr Input zu Eisfischen? Hier...

Und dann sind da auch noch die Ski-Doo-Fahrer, die sich im Sommer zu Quad-Fahrern
 verwandeln. Da wir noch sehr hohe und schöne Schneeverwehungen haben hat die einschlägige Dorfjugend unser Grundstück auch schon als Spielparadies entdeckt, was wir nicht ganz so toll finden. Aber wir haben ja eigentlich genug Platz.
An vielen Straßen in Saskatchewan gibt es seitlich richtige Routen für Snow-Mobil-Fahrer mit kleinen Verkehrsschildern. Die machen sogar richtige, lange Ausflüge. Warscheinlich ist es wie Motorrad oder Jet-Ski zu vergleichen. Vielleicht nächsten Winter.

Ach ja, unser Schnee-Hase wird auch wieder langsam grau, es wird also... na ja, wärmer... also so ein bißchen halt.

Donnerstag, 12. März 2009

Der Vollmond bringts

Morgenstund hat -29°C im Mund und mit Wind und Feuchtigkeit feels like -37°C. Genießen wir also den letzten richtig harten Wintertag, wenn man der Vorhersage auf www.theweathernetwork.com glauben soll. Morgen solls ja schon um die 0 Grad haben, da werden die Kanadier gleich wieder Flip Flops, kurz Hosen und T-Shirts auspacken.
Da erinner ich gleich wieder an das Bild am Samstag am Flughafen, als die Maschine aus Tobego Bay in Regina gelandet war und die Kanadier in Flip Flops, kurzen Hosen und Trägershirt aus dem Flugzeug ausstiegen. Ich: Wollsocken, lange Merinowolle-Unterhose, Jeans, T-Shirt, Winddichtes Sweatshirt, Warme Jacke und Mütze, obwohl ich schon echt angefangen hab mich an die Kälte hzu gewöhnen. Einige waren aber so vernünftig und haben sich dann noch schnell in der Flughafenhalle ein Sweatshirt angezogen, bevor sie raus sind in die -32°C.
Aber wie gesagt, gestern war Vollmonde und der ändert angeblich das Wetter.

Mittwoch, 11. März 2009

Irgendwann muss man ja anfangen


Als wir nach langem Überlegen endlich gemeinsam beschlossen haben nun doch auszu-wandern habe ich mir gedacht, das Einfachste ist ein Blogg, in dem jeder lesen kann, wie es uns so ergeht. Leider hatte ich nie so richtig die Zeit und wollte erst alles toll einricht, aber man muß halt alles irgendwie anfangen und das soll hiermit getan sein. Willkommen verehrter Leser in den Erlebnissen in Kanada, Saskatchewan, nahe der Hauptstadt Regina. Willkommen in den Erlebnissen eines deutschen Ausländers mit seiner Familie in der wilden Prärie. Vom Schwabenländle (Ravensburg 5 hardcore Jahre) nach z.B. heute Früh -38°C ohne Wind kuscheligen noch voll Schnee Saskatchewan. Damit wir gleich wissen wovon wir sprechen, gleich mal ein Foto zum Einstieg. Vielleicht versteht der Europäer auch etwas, warum wir so gerne große Allradautos fahren . Gut, das war letzte Woche einer der heftigeren Tage, aber man ahnt doch so ein bißchen (wir reden hier von einer Hauptstraße) wie es hier so aussieht.

Soweit das Vorwort für heute.