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Dienstag, 9. Juni 2009

Wir hatten es schon fast vergessen...

Meine treuen Leser werden gleich die Augen verdrehen, aber es hat nach langer Zeit mal wieder so richtig geregnet und wir hätten schon beinahe vergessen, wie es ist... im Matsch.
Haben wir noch gerade unseren "Not-Landungs-Steg" vom April am Freitag verbrannt und ich hab grad letzte Woche noch schön den ganzen Hof und die Einfahrt frisch gerade und schön gemacht, hat es am Wochenende geregnet und schon haben wir wieder den Salat.
Alles ist wieder pappig und matschig, schmierig und glitschig, dreckig und klebrig. Ich hoffe, in drei Tagen ist wieder alles abgetrocknet, weil wir ja noch den Rasen einsähen müssen. Außerdem sind die Straßen so aufgeweicht, dass ich gestern Mühe hatte nach Hause zu kommen und zwei mal dachte ich, ich muss jemanden anrufen, der mich dann wieder aus dem Graben zieht. Das ist einfach das tückische an Gravelroads. Bin ich grad am Wochenende noch 140 km/h gefahren, kann ich mich jetzt grad noch mit 60 km/h auf der Strasse halten. Der Allrad bringt da auch schon nichts mehr, weil es so schmierig ist. Zumindest gut, dass ich am Wochenende nicht Auto waschen war. Mein alter Truck (siehe Titelfoto von meinem Blog) liefert noch gute Dienste in der Getreide-Reinigungs-Fabrik, die an den Hof von meinem derzeitigen Arbeitgeber angegliedert ist. Am Samstag hat mich J. angerufen, ob ich ihn auf dem Heimweg nicht abschleppen kann, mein alter Truck sei liegen geblieben. Wie sich herausgestellt hat, hat er Tim dem Baumeister oder jetzt auch Tim Timber am Wochenende meinen Truck geliehen, weil Tim immer noch kein Auto hat und er wohl am Sonntag noch was arbeiten wollte. MEIN TRUCK! Du Australischer, herzloser Rüpel, was hast Du meinem Truck angetan?
Dummerweise hat es da schon genieselt und wie es aussieht ist die Batterie oder die Lichtmaschine defekt. Auf alle Fälle habe ich ihn grad mal 100 Meter geschleppt, dann war die Scheibe schon ganz braun vom Sprühschlamm und da ohne Strom auch kein Scheibenwischer geht... J. wollte den Truck aber auch nicht stehen lassen, also ist er "einfach" den Lichtern von meinem Auto gefolgt und ab und zu hab ich im Rückspiegel gesehen, wie er mit offener Tür gefahren ist, wenn er sich nicht ganz sicher war. Wir haben es letztendlich zum Seed-Plant geschafft und auch so wieder ein Abenteuer bestanden.

Mittwoch, 1. April 2009

Jetzt hat's uns doch erwischt



Obwohl das Thermometer selbst mittags, wenn ich zum Essen heim fahre, immer noch -1°C anzeigt, wird es in der Sonne doch schon deutlich wärmer. Bis ca. 11 Uhr muss man durchgefahren sein, wo es kritisch ist (nachts immer noch bis -13°C), sonst droht man stecken zu bleiben. Ich wunder mich immer wieder, wie mein weißer Dodge trotz der wirklich schlechten Reifen, immer wieder tapfer durch den Dreck watet. Auf jeden Fall wissen wir jetzt , wie wir den Garten anlegen müssen, dass nächstes Jahr das Wasser besser abfließt. Ausserdem muss ich wirklich besser Schnee räumen nächstes Jahr. Es fehlt uns halt einfach an Erfahrung.

Ein kleine Lichtblick heute am
 Handwerkerhimmel von Saskatchewan war der Maler, der auf der Baustelle aufgetaucht ist. Trotz viel Staub und Dreck im Haus hat er seine matschigen Schuhe ausgezogen. Was in Deutschland selbstverständlich ist hier schon fast eine erschreckende Ausnahme. Sehr gut, Maler Bicks, hundert Punkte!

Sonntag, 22. März 2009

Es wird nicht besser






Heute ist tagsüber soviel Schnee geschmolzen, das wir beim Heim kommen echt einen eigenen See vorgefunden haben. Die Autowäsche vor dem Wochenende war damit auch umsonst.




Welcome to the mud season!


Willkommen zur dritten Jahreszeit in Saskatchewan, der Matsch-Zeit. Der Schnee schmilzt schneller als der Boden auftaut und es gibt mehr Wasser, als der Boden so schnell aufnehmen kann (in ca 1,2 Meter Tiefe beginnt schon der "Clay", der Ton, der nichts einfach so durchlässt. Wieder einmal wird dem werten Leser und Betrachter klar, warum wir hier so große, bevorzugt Allrad-Autos fahren. Da wo rechtzeitig bis auf den Boden Schnee geräumt wurde, trocknet es wirklich schnell ab, aber sonst... Man hat idealerweise Gummistiefel und andere Schuhe bei Autofahren dabei, dass man nicht das ganze Auto oder Geschäft total versaut. Da die meißten Strassen hier in der Gegend ja aus einer Ton-Kies-Mischung gemacht sind (siehe Beitrag Wochenende in Saskatchewan vor zwei Tagen) ist die obere Schicht auch leicht mal schnell glitschig, sobald sie ein wenig feucht wird.

Nebenbei mal eine Beobachtung, auf die ich vorher nie geachtet habe:

Sabine hat mir von einem Inuit-Schamanen erzählt, der die Theorie aufgestellt hat, dass das schnelle Gletscher schmelzen von abgerienen Autoreifen kommt. Klingt komisch? Eigentlich nicht, wenn man die Theorie weiter verfolgt: Wenn man überlegt, wie viele Autos es gibt, wie schnell sich Reifen am Auto abnutzen und dann weiter nachdenkt, wo diese Abnutzung als feine schwarze Partikel bleiben...Richtig, in der Luft. Und diese Partikel könnten doch vielleicht irgendwann am Geltscher ankommen. Möglich wär's.
Wir haben gegen unseren Schlamm aus Regina von einem Stahlwerk gemahlene Schlacke ums Haus rum und auf den Fahrwegen verteilt, damit wir wenigsten ein bißchen eine Chance auf sauber bleiben haben. Im Winter beim Schnee räumen ist etwas von diesem schwarzen Zeug mit hoch gekommen und siehe da: Selbst bei den extremen Minusgraden ist in der Sonne um das Zeug herum der Schnee geschmolzen, weil dunkle Farbe ja beanntlich die Sonne bzw. die Wärme besonders stark anzieht... Denk mal drüber nach.