Mittwoch, 3. Juni 2009

Du sprechen Kanadisch oder Licht für Koala-Bären

Auf der Baustelle, wo ich drad mit deutschem Wissen missioniere ist seit ein paar Wochen ein Australischer Einwanderer als Finishing Carpenter (Tischler, Schreiner der nicht im Rohbau tätig ist) beschäftigt. Er heißt Tim, ich nenne Ihn Tim der Baumeister in Anlehnung an die Sendung "Hör mal wer da hämmert" mit Tim dem Heimwerkerkönig. Tim ist Australier, Australien ist Commonwealth (Brittische Krone) und daher geht einwandern für Ihn ganz leicht. Tim heiratet nächste Woche eine Kanadierin, wegen der er auch hier ist und ist damit sowieso auf einem direkten Weg zur PR (permanent residence oder auch Daueraufenthaltsgenehmigung). Tim kann viel und gut und ergänzt uns daher sehr gut. Tim ist ein ziemlich drahtiger Typ, isst sehr wenig und schläft manchmal auf der Baustelle um länger und mehr arbeiten zu können. Ich mag Tim aber da gibt es diese Sprachbarriere, über die ich immer wieder lachen muss.
Gut, immerhin war ich aus den deutschen TV-Sendungen "Good Bye Germany" und "Die Auswanderer" vorgewarnt, dass Australier einen harten Dialekt sprechen, aber jetzt weiß ich, wie hart der wirklich ist.
Das angenehme an Kanadiern ist, dass sie eigentlich echt gutes, sauberes Englisch sprechen und die Kanadier behaupten ja auch, dass sie das einzig richtige Englisch sprechen. Interessant ist schon, wir alle lernen in der Schule, ein LKW heißt "lorry", aber in Kanada heißt der halt "truck" und so gibt es viele Worte, die vielleicht in England bekannt sind, aber nicht hier. Aus meiner Sicht ist das Schulsystem in Deutschland angesichts der Bevölkerungszahlen England-Amerika also so angelegt, dass man im Vergleich gesagt lieber bayrisch lehrt, statt deutsch.
Zurück zu Tim. Es ist nicht einfach mit Tim zu plaudern, da er recht schnell redet und eben Dialekt. Oft schauen wir uns fragend an (Holz: wood englisch- timber australisch) und versuchen dann heraus zu finden, was der andere meint. 
Mein Lieblingssatz (das ist der Grund für diesen Bericht) war jedoch (in Lautschrift): "Du ju haef a loht fä tonoht fo da häs?"
Hä? Wos megst? Was brauchsch?
Ok, er fragt nach loht (das Metallding mit der Schnur dran warscheinlich). Und häs? Die Oberschwaben springen gleich auf...kenn ich..kenn ich. Ja, häs hab ich in meiner Schwabenzeit erklärt bekommen ist ein Faschingskostüm, ein Begriff aus der alemannischen Fasnacht.
Also wir haben ein Messgerät (Lot) und ein Faschingskostüm (Häs) und was will der Australier damit. Ich frage nach: "A what?" Er sagt ungläubig"A loht, a loht for da häs!"
Das lustige ist, dass die ja dann auch immer noch so tun, als ob du doof oder eine Hörschwäche hättest (Kanadier auch, die denken die ganze Welt spricht Englisch oder Französisch).
Ich frage immer noch nach"A what?" Er deutet schließlich wie wenn ich der letzte Vollidiot dieser Erde wäre auf eine Glühbirne:" A loht fo da häs"
Ach so... es klickt... ein Licht für das Haus heute Abend.. a light for tonight for the house...
kein Faschingskostüm, kein Messgerät, einfach nur Licht.
Ich speichere also schnell ab, Australier sprechen igh wie o und ou wie ä aus.. und wood is timber.

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

vor lachen hätt ich fast nicht fertig lesen können!!!!Grüssle Axel