Willkommen zur dritten Jahreszeit in Saskatchewan, der Matsch-Zeit. Der Schnee schmilzt schneller als der Boden auftaut und es gibt mehr Wasser, als der Boden so schnell aufnehmen kann (in ca 1,2 Meter Tiefe beginnt schon der "Clay", der Ton, der nichts einfach so durchlässt. Wieder einmal wird dem werten Leser und Betrachter klar, warum wir hier so große, bevorzugt Allrad-Autos fahren. Da wo rechtzeitig bis auf den Boden Schnee geräumt wurde, trocknet es wirklich schnell ab, aber
sonst... Man hat idealerweise Gummistiefel und andere Schuhe bei Autofahren dabei, dass man nicht das ganze Auto oder Geschäft total versaut. Da die meißten Strassen hier in der Gegend ja aus einer Ton-Kies-Mischung gemacht sind (siehe Beitrag Wochenende in Saskatchewan vor zwei Tagen) ist die obere Schicht auch leicht mal schnell glitschig, sobald sie ein wenig feucht wird.
Nebenbei mal eine Beobachtung, auf die ich vorher nie geachtet habe:
Sabine hat mir von einem
Inuit-Schamanen erzählt, der die Theorie aufgestellt hat, dass das schnelle Gletscher schmelzen von abgerienen Autoreifen kommt. Klingt komisch? Eigentlich nicht, wenn man die Theorie weiter verfolgt: Wenn man überlegt, wie viele Autos es gibt, wie schnell sich Reifen am Auto abnutzen und dann weiter nachdenkt, wo diese Abnutzung als feine schwarze Partikel bleiben...Richtig, in der Luft. Und diese Partikel könnten doch vielleicht irgendwann am Geltscher ankommen. Möglich wär's.
Wir haben gegen unseren Schlamm aus Regina von einem Stahlwerk gemahlene Schlacke ums Haus rum und auf den Fahrwegen verteilt, damit wir wenigsten ein bißchen eine Chance auf sauber bleiben haben. Im Winter beim Schnee räumen ist etwas von diesem schwarzen Zeug mit hoch gekommen und siehe da: Selbst bei den extremen Minusgraden ist in der Sonne um das Zeug herum der Schnee geschmolzen, weil dunkle Farbe ja beanntlich die Sonne bzw. die Wärme besonders stark anzieht... Denk mal drüber nach.